
Kulinarische Ideen aus Wald und Garten im Frühling
Das erste Grün lässt das Herz schneller schlagen. Lange hat man aber nicht Zeit für stille Bewunderung, wenn man die frischen Pflanzen gerne verarbeiten möchte. In diesem Artikel stelle ich euch einfache Ideen vor, was ihr aus den ersten Frühlingspflanzen Köstliches machen könnt.
Einfache Küche, die auch den Kindern Spaß macht und sie so die Natur spielend kennenlernen können. Auch für Erwachsene ist etwas dabei. 🙂
Ich habe drei Rezepte ausgesucht, die keine großen botanischen Vorkenntnisse erfordern. Löwenzahn und Brennnesseln dürften uns gut bekannt sein und auch gesundheitsgefährdende Verwechslungen sind eher auszuschließen. Der Waldmeister kann auch im Garten angepflanzt werden, dann kann man sich beim Ernten sicher sein. Er ist eine sehr dankbare Pflanze, die auch im Schatten gerne wächst und sich rasch vermehrt.
Löwenzahnhonig
Viele kennen ihn schon, den süßen Löwenzahnhonig.
Das perfekte Projekt für Kinder. Die Löwenzahnpflanze ist einfach zu erkennen und sehr zahlreich und so macht das Sammeln auch schon mit den Kleinsten Spaß.

Für unseren Honig sammelten wir 65 Blüten (Man sieht, die Geduld reichte nicht sehr lange aus).
Rezept für 65 Blüten:
– 500 ml Wasser
– 500 g Zucker
– 1 Limette (optional)
– 1 P. Vanillezucker
Schritt 1: Die Blütenköpfe mit dem Wasser und den Limettenscheiben aufkochen lassen. (vorher die Blüten nicht abwaschen)

Schritt 2: Den Topf zugedeckt ca. 12 h ziehen lassen.
Schritt 3: Zucker und Vanillezucker dazugeben und das ganze so lange kochen, bis die gewünschte honigartige Konsistenz erreicht ist (das dauert… ca. 2h)
Schritt 4: noch heiß in Gläser abfüllen
Ein einfaches Rezept, das jedes Jahr wieder sehr viel Spaß macht. Das Löwenzahngelee hält im Glas sehr lange. Wir haben auch im Winter unseren Tee mit dem Gruß aus dem Frühling gesüßt.
Wenn man Kinder mit mehr Geduld hat, kann man ja auch Gläser mit selbstgemachten Löwenzahnhonig verschenken. Wer Lust hat, kann die Gläser auch selbst bemalen. Ideen dafür findet ihr im Beitrag „Licht im Garten“.

Spinat aus Brennnesseln
Spinat ist das Lieblingsessen von meinem Großen, deswegen ernten wir jedes Jahr fleißig die ersten Brennnesseln und machen daraus Spinat. Wir tragen beim Pflücken immer zwei Paar Handschuhe bzw. verwenden sehr dicke Lederhandschuhe, denn sonst spürt man noch lange nach getaner Arbeit die Stacheln in den Fingern. 🙂

Anleitung: Für den Spinat entfernen wir die dicken Stiele, waschen die gesammelten Brennnesseln und kochen die jungen Blätter so lange, bis sie weich werden. Danach pürieren wir sie in unserer Küchenmaschine, bis der Spinat ganz fein ist (Tipp: etwas Sudwasser dazugeben, damit der Spinat cremiger wird). Wir frieren den Spinat in kleinen Portionen ein, sodass wir über das ganze Jahr versorgt sind. Der Spinat ist gleich zu verwenden, wie der tiefgefrorene passierte Blattspinat aus dem Supermarkt.

Cremespinat lässt sich ganz leicht selber machen. Ein gutes Rezept dafür habe ich hier bei Ichkoche gefunden. Wir servieren dazu immer Erdäpfelpüree und Spiegelei.

Maibowle mit Waldmeister
Wie angekündigt hier das Rezept für die Erwachsenen. Diese Bowle habe ich heuer das erste Mal versucht und sie schmeckt sehr erfrischend. Den Waldmeister muss man dafür Ende April bis Anfang Mai ernten, wenn er noch keine Blüten trägt (siehe Titelbild).

Rezept:
– Ein Bund Waldmeister (ohne Blüten)
– 500 ml Weißwein
– Zucker nach Bedarf (ca. 2 EL)
– Vanillezucker
– Sekt zum Aufgießen
– Minze
– Limetten
Schritt 1: Den Waldmeister am Vortag ernten und auf Küchenpapier anwelken lassen, damit entfaltet sich das Aroma besser. Evtl. Limettenscheiben einfrieren. Diese kann man dann anstatt der Eiswürfel zur Kühlung verwenden, damit das Aroma des Waldmeisters nicht verwässert wird.

Schritt 2: Den Bund Waldmeister kopfüber in den Wein hängen, sodass die Schnittflächen nicht eintauchen. Auch die Limettenscheiben und die Minze in den Wein geben. Ca. 30 Minuten ziehen lassen und den Waldmeister wieder entfernen.

Schritt 3: Wein in Gläser füllen und mit Sekt aufgießen. Die gefrorenen Limettenscheiben hinzugeben und servieren. PROST!
Das Rezept habe ich bei Fenchelhexe auf Chefkoch gesehen und leicht angepasst.
Ich wünsche euch gutes Gelingen beim Nachmachen. Ihr könnt mir auch auf Pinterest und Facebook folgen. Darüber freue ich mich sehr!

